24. Alle Tötungen, die ins Konzept der Herren passen, werden nicht in
  Frage gestellt, sondern legitimiert. Todesstrafe abgeschafft, Hinrichtung
  gestattet.
   
   
  25. Es existieren keine Statistiken darüber, welche Herrschaftsform der
  Vergangenheit weltweit am meisten Tote produziert hat. Doch auch ohne solche
  Statistiken ist heute - noch ehe das Jahrhundert zu Ende gegangen ist - schon
  klar, dass es das mit Abstand blutigste gewesen ist.
   
  Der Schweiz nützt nichts, den
  Unschuldsengel zu mimen: Als eine der eifrigsten hat sie mit ihren
  Technologien und Waffenindustrien auf praktisch sämtlichen Kriegsschauplätzen
  dieses Jahrhunderts wacker mitgemischelt. Heute noch hütet sie brav die
  Blutgelder der Diktatoren. Sie wird mit wenig schmeichelhaften Titeln, als
  Kriegsprofiteurin und als Hure, ihren zweifelhaften Ruhm besiegeln.
   
   
  26. Dieses und wohl auch noch das nächste werden als Jahrhunderte der
  Demokratie in die Annalen der Geschichte eingehen. Es ist anzunehmen, dass Begriffe
  wie Freiheit, Demokratie und Menschenrecht im Urteil der Zukunft zum gleichen
  Schimpfwort verkommen werden, wie die seinerzeit hochgeachtete Inquisition.
  Zweifellos werden die Völker dannzumal mit nicht minder vertrackten Ordnungen
  von ihren Herrschern wie eh und je übers Ohr gehauen werden.
   
   
   
  27. À propos Menschenrechte.
   
  Von den Direktoren
  psychiatrischer Anstalten gedungenes Personal jagt seinen Opfern Stromstösse
  durch den Körper oder fesselt sie und pumpt mittels Injektionsnadeln
  chemische Flüssigkeiten in die Blutbahnen, welche das Bewusstsein rauben.
  Das
  ist ganz klar Folter.
   
  Wiewohl der Art. 3
  der Europ. Menschenrechtskonvention die Folter verbietet und im Gegensatz zu
  den übrigen Menschenrechten keine gesetzlichen oder sonstigen Ausnahmen
  zulässt, haben Sie in einem jüngsten Entscheid solche Foltermethoden
  sanktioniert.
   
  Die tausendfachen
  Verbrechen gegen das Menschenrecht auf Freiheit (Art. 5 EMRK) sind schon zur
  Sprache gekommen.
   
  Auch über die
  Verstösse gegen die weiteren Menschenrechte könnte ich ein Liedlein singen.
   
  Die Proklamation der
  Menschenrechte ist als Rückschritt zu verzeichnen. Der Mensch ist und bleibt,
  auch wenn man ihm die edelsten Bestimmungen um die Ohren wedelt, was er schon
  immer war: homo homini lupus. Machtgier, Dominationsbedürfnis, Geltungstrieb
  und das daraus resultierende ewige Gerangel um die Herrschaft garantieren das
  tägliche Chaos. Die Menschenrechte liegen da völlig quer. Mit der Natur des
  Menschen haben sie nichts gemein. Sie sind Fiktion bloss, gezündet vom ebenso
  ewigen Bedürfnis, der Mühsal hienieden zu entrinnen.
   
  Mehr noch. Die durch
  die Menschenrechte geweckten Hoffnungen verschlimmern die Lage. Schlimm genug
  nämlich, dass Menschenrechtsverbrechen allgegenwärtig sind. Die kathedrale
  Verkündung, es sei alles menschenrechtens, ist widerlich, gleicht der
  Auschwitzlüge: Die Verbrechen werden durch Leugnung gekrönt, die Opfer
  doppelt getroffen.
   
  Die verbrieften
  Menschenrechte provozieren geradezu solches Unheil. Mit viel Propaganda hat
  man die Buchstaben durchgeboxt und sie sich vor allem zu Nutzen gemacht, um
  mit den Fingern auf die anderen zu zeigen und so von den eigenen Schandtaten
  abzulenken: "Nein, wir sind nicht so, wie die dort, wir achten die
  Menschenrechte". Da das Unglück in den eigenen vier Wänden eben halt
  doch ständig passiert, bleibt die Möglichkeit, dazu zu stehen, schon rein
  psychologisch versperrt.
   
  Auf solche Weise ist die Schweiz, in
  welcher sich die Verbrechen gegen die Menschenrechte jagen, zur
  Bilderbuchlegende emporgejubelt worden.
   
   
  28. Sie werden einwenden, es sei höchst ungerecht von mir, so gegen
  dieses Land und seine heiligen Institutionen zu wettern. Gerade mein Beispiel
  beweise, dass der Rechtsschutz funktioniere, hätten Sie doch - bei generellen
  Erfolgschancen von 5 - 10 % (Tendenz sinkend) - rund 30 % meiner Beschwerden
  gutgeheissen und sei meine Ausbeute bei der Menschenrechtskommission und dem
  Europ. Gerichtshof in Anbetracht der schon genannten Drei- Promille-Chance
  mit 50 % Zulassungen bzw. 33 % Gutheissungen als geradezu sensationell zu
  bezeichnen.
   
   
  29. Das bringt mich auf die Idee, als amtierender Meister unter den
  Anwaltsgenossen mit dem Rekord an Straf-, Standes- und Ordnungsverfahren ein
  bisschen aus der Schule zu plaudern.
   
  Kaum hatten sich die
  Tore des von mir 1975 in Zürich mitbegründeten Anwaltskollektivs geöffnet,
  brummten uns die hiesigen Anwaltswächter saftige Bussen auf, dito als ich mit
  anderen Kollegen Hungerstreikerklärungen von Untersuchungshäftlingen der
  Presse zuspielte.
   
  In wiederum neuer
  Besetzung verteidigten wir einen Mann und eine Frau, die unter folgendem
  Regime im Berner Amtshaus einsassen: Eine ganze Etage war geräumt worden. Je
  am entferntesten Ende zweier Gebäudeflügel wurden die beiden in zwei
  Hochsicherheitszellen gesteckt. Auch die darunter- und darüberliegenden
  Zellen waren geleert worden. Jegliche Kommunikation wurde vollkommen
  unterbrochen. Es gab keine Briefe, keine Besuche, keine Zeitungen, keine
  Gegenstände, keine Radiotöne, keinen Spaziergang, nichts, nichts, nichts.
  Dazu lief ununterbrochen eine Fernsehkamera und brannte 24 Stunden lang das
  Licht. Das Essen und die Exkremente waren der einzige Ein- und Ausgang.
   
  An Pressekonferenzen
  denunzierten wir diese Totalisolation als Folter. Die Berner
  entzogen uns sofort das Patent in ihrem Kanton, die Zürcher doppelten mit
  einem viermonatigen Berufsverbot nach. Die von unseren
  Klienten erhobene Folterbeschwerde wurde von der zuständigen Kommission für
  zulässig erklärt, vom Ministerkomitee des Europarats dann aber abgewürgt.
  Immerhin haben nicht weniger als 5 der 12 Minister unseren Foltervorwurf
  geteilt.
   
  Anfangs der
  achtziger Jahre, als die Zürcher Justiz die Maske fallen liess und ihre wahre
  Fratze zeigte, fuhr ich mit meinem Velo durch eine Einbahnstrasse. Zwei
  Polizisten schleppten mich deswegen auf die Wache. Als ich mit einer Anzeige
  wegen Freiheitsberaubung reagierte, konterten die Ordnungshüter Monate später,
  als sie von meiner Anzeige Kenntnis erhielten, mit der falschen
  Anschuldigung, ich - unbewaffnet - habe sie - mit je einer Knarre in ihren
  Halftern - durch schwere Drohung in Angst und Schrecken versetzt. Die
  Strafuntersuchung gegen die beiden wurde eingestellt, ich schuldig
  gesprochen. (Ironie des Schicksals: Meine eidg. Nichtigkeitsbeschwerde ist
  nie behandelt worden, weshalb der Eintrag ins Vorstrafenregister unterblieb!
  - es scheinen da irgendwelche Heinzelmännchen am Werk zu sein).
   
  Die Liste liesse
  sich beliebig erweitern. Zeitweise liefen nicht weniger als vier Verfahren
  parallel gegen mich.
   
  In casu versucht's
  der Regierungsrat mit einem kleinen, giftigen Mückenstich.
   
   
  30. Inzwischen bin ich gegen Erfolge und Angriffe gleichermassen immun
  geworden. Die herrschenden Verhältnisse beurteile ich nicht aufgrund meiner
  persönlichen Resultate, sondern wie sie allgemein zu beobachten sind.
  Angriffslustige Büttel bekommen nur noch zu hören, dass es mir scheissegal
  ist, mit oder ohne Vorstrafen, Titel, Bussen, Vorhaltungen über Gebühr oder
  dergleichen ins Grab zu steigen. Im Idealfall werde ich den hiesigen
  Plutokraten samt ihren Ministranten dereinst so viele Schulden hinterlassen,
  wie sie mir Tribute abgepresst haben.
   
  Kein Gefängnis noch
  Anstalt kann mich schrecken. Alle meine Besuche zusammengezählt, habe ich
  mich beruflich wochenlang dort aufgehalten. Ich kenne die Verhältnisse. Sie
  werden von meinen sieben Jahren, die ich in schärfster Klausur einer
  innerschweizerischen Erziehungsanstalt bei rigidem Klingelplan und subtilsten
  Unterweisungen abgeklopft habe, in den Schatten gestellt. (Es hed all's nüt
  gnützt, ich bin em Tüfel glich ab em Charre gheit).
   
  Den Tod fürchte ich
  nicht: mors certa, hora incerta. Es ist ohnehin verwunderlich, dass ich als
  Staatsfeind und Velofahrer bis jetzt überlebt habe.
   
   
  31. Längst habe ich meine eigene Souveränität proklamiert. In meinem Land
  bin ich Bettler und König, Herr und Knecht, Toll- und Sanftmütiger, Ignorant
  und Philosoph, Hofnarr und General, Poet und Pfaff, kurz: ein Mensch mit
  allen Eigenschaften. Mein Staatsgebiet ist von der Grösse einer Fusssohle,
  ständig wandeln sich die Grenzen meines Reiches. Mit diesen nach Geld
  stinkenden Eidgenossen pflege ich bilaterale Beziehungen und mische mich in
  ihre inneren Angelegenheiten ein, wie sie sich in meine.
   
  Dass sie mich in
  ihren Registern als Nummer führen, ficht mich nicht an. Das einzige, was mich
  formell noch mit der helvetischen Plutokratie verbindet, ist ein
  internationaler Steuervertrag. Da ich indessen meine Räson perfektioniert
  habe, nämlich all diesen angebotenen Schutt und Schund links liegen zu
  lassen, brauche ich praktisch keine Einnahmen, so dass für die Schweiz gerade
  noch eine Kopfsteuer in den Säckel fällt. Ausser Spesen also nichts gewesen.
  Ich fürchte, wenn das so weitergeht, wird sie mir bald einmal auch noch
  diesen letzten Staatsvertrag aufkünden.
   
  Einen Pass brauche
  ich nicht. Ich beherrsche die Kunst, mich ohne solchen über die Schlagbäume
  zu schnorren. Die Wogen des Meeres auch bei grösstem Sturm allein mit einem
  Segelboot durchpflügend, betrete ich problemlos Europa, Afrika oder, falls es
  mich gelüstet, jede andere Kruste dieser Erde.
   
  Bekanntlich pflegen
  alle Herrschaftssysteme wie die Zainen zu rinnen. Vor lauter Rinnen sehe ich
  schon gar keine Zainen mehr!
   
   
   
  32. Es nimmt Sie sicher noch wunder, warum ich das Prozessieren gegen Sie
  ausgerechnet jetzt an den Nagel hänge.
   
  Gute Frage.
   
  Die Idee der
  Demokratie als Ausweg aus dem Elend der Vergangenheit ist an sich
  faszinierend. Dass das Elend trotz demokratischer Verfassungen nicht
  beseitigt worden ist, stiftet Verwirrung. Wer allerdings den von den
  Verfassungschmieden inszenierten kapitalen Betrug entdeckt, hat keine Mühe
  mehr. Neben den vielen demokratischen Elementen haben sie als trojanisches
  Pferd die herrschende Eigentums-, Handels- und Gewerbeordnung in den Text
  geschmuggelt. Gegen solche plutokratische mussten die demokratischen Elemente
  zur Makulatur verkommen.
   
  Wer im Betrug
  gefangen bleibt, ist dazu verdammt, unentwegt die in die Verfassung verpackte
  Doktrin der Plutokraten zu hüten.
   
  Ich unterstelle
  Ihnen nicht, dass Sie selber Plutokraten sind. Kein König nimmt auf einem
  Ministersessel Platz! Da ich Ihre Vorbildungen bestens kenne, weiss ich, dass
  die wenigsten von Ihnen die herrschende Ordnung à fonds durchschauen. Die
  Universitäten schärfen den kritischen Blick nicht. Das Studium ist
  theorielastig. Praxis während des Studiums ist, wie Ihr oben dargestelltes
  Urteil in meiner Sache unterstreicht, unerwünscht.
   
  Der Dünkel Ihres
  Amtes verdirbt, wenn nicht Ihren Charakter, so doch Ihre Optik. Einer
  Betrachtungsweise, die auf die Aufhebung Ihres Amtes hinausliefe, müssen Sie
  sich naturgemäss verschliessen.
   
  Wollten Sie
  demokratiekonform urteilen, wären Sie nur schon rein zahlenmässig
  überfordert, auf das enorme Ungemach, welches in der Schweiz geschieht, zu
  reagieren.
   
  Bösgläubig haben
  Ihnen die Plutokraten eine Ordnung untergebuttert, welche Ihnen den
  Gegenstand Ihrer "Rechtsprechung", nämlich den Menschen, glatt
  entzieht. Sie führen reine Aktenprozesse. Ausserdem werden Sie an die
  Feststellungen unterer Instanzen gebunden. Augenscheine sind wunderselten.
  Eine ausgeklügelte Zuständigkeitsordnung gestattet Ihnen, die meisten
  Beschwerdeführer in den Hammer laufen zu lassen.
   
  Es ist sonnenklar,
  dass die einzig gültige Gerichtsordnung, insbesondere wenn Menschenrechte zur
  Debatte stehen, nur in der umfassenden und uneingeschränkten Prüfung eines
  jeden Falles einschliesslich der persönlichen Anhörung der Parteien und der
  Pflicht, von Amtes wegen alle nur erdenklichen zusätzlichen Abklärungen zu
  treffen, bestehen kann.
   
  Plutokratiekonform
  schreien Sie nicht nach einem neuen Organisationsgesetz und so vielen
  Stellen, wie es für ein anspruchsvolles Richten bräuchte, sondern nach einer
  Eindämmung der Beschwerdeflut.
   
  Ich hingegen muss
  treu meiner Staatsverfassung meine Nase in alles hineinstecken, mit den
  KlientInnen, den Gegnern reden, vor Ort gehen, die Schlingen der gordischen
  Knoten zurückverfolgen, den Fall vollständig aufrollen. Solcherart bin ich
  auf die Kehrseite der Medaille und den Betrug gestossen.
   
  Der Umgang mit Ihnen
  nun wird zu mühsam. Das Juristengeschwätz, welches den Adressaten Ihrer
  Urteile - dem Volk - als chinesisch erscheint, verdirbt meine Sprache und
  meine Gedanken. Um die Verständigung knapp noch zu halten, war ich gezwungen,
  einen Mischmasch meiner und Ihrer Sprüche zu servieren. Das will ich nicht
  mehr.
   
  Ihre Sprache ist -
  wie jede Sprache der Macht - arrogant. Dessen sind Sie sich kaum bewusst. Sie
  generiert - replicando - gleiche Arroganz. So bin ich ebenfalls arrogant
  geworden. Höchste Zeit auch deswegen, mich abzusetzen. Es genügt mir, frech
  zu sein.
   
  Nein, ich will nicht
  mit Ihnen über das Wetter reden, wenn gerade einer meiner Klienten ohne
  triftigen Grund niedergeknüppelt worden ist und Sie den Schläger decken!
   
  Früher, als die Herren sich noch nicht - wie die heutigen -
  versteckt, sondern sich als Kaiser, Zar, Vogt und ähnliches Gesindel zu
  erkennen gegeben haben, musste man sich mit Bittschriften an die Obrigkeit
  adressieren. Daran hat sich ausser der Umbenennung der Schriften in
  Beschwerden bis heute nichts geändert. Mit weiteren Beschwerden würde ich
  somit lediglich das Untertanenverhältnis perpetuieren. Die von mir in letzter
  Zeit benutzte Notlösung, die Beschwerden als zwischenstaatliche Protestnoten
  zu deklarieren, dünkt mich zu diplomatisch.
   
   
  Als Bundesrichter stehen Sie an der Spitze der schweizerischen
  Gerichtshierarchie. Diese Position zwingt Sie, den Subordinierten von Zeit zu
  Zeit deutlich zu signalisieren, wer das Sagen hat. Würden Sie alle
  Beschwerden abmurksen, wären Sie nicht nur im Handumdrehen abgeschafft, weil
  allen klar würde, dass es Sie nicht braucht, sondern es würden auch die
  gierigen Möchtegernbundesrichter der unteren und übrigen Instanzen ausser
  Rand und Band geraten. Indem Sie Beschwerden meiner Klientschaft gutgeheissen
  haben, haben Sie nicht so sehr ihr Unglück besänftigen, als vielmehr Ihren
  Sie ständig belauernden Konkurrenten eins aufs Dach geben wollen.
   
  Sie werden nun,
  nachdem ich als Schmierölbehälter für das Räderwerk dieses Teils der
  weltumspannenden Maschinenfabrik ausfalle, nach einer Ersatzflasche Ausschau
  halten müssen.
   
  Ceterum censeo: Bis
  jetzt hat - wie die Geschichte und die heutige Realität lehrt - noch kein
  Freiheitskämpfer irgend etwas am Lauf dieser Welt verändert. Noch alle sind
  sie gegen die Windmühlen gerannt.
   
  Mein Entschluss
  setzt nicht nur meine innere Logik um - es ist egal, ob Sie gutheissen oder
  abweisen, Ihre Entscheide sind so oder so willkürlich - sondern er bietet
  auch den praktischen Vorteil, nicht mehr zur Unzeit an diesem elenden
  Schreibapparat hocken und mich mit meinen Elaboraten an Sie verdriessen zu
  müssen.
   
  Dass es einen
  effizienteren als den Rechtsweg gibt, sei als letztes noch verraten.
   
  Ich will Sie nicht zurücklassen, ohne Ihnen nicht noch einen guten
  Tip zu vererben. Ich schlage Ihnen vor, in Ihrem jolie mon repos zehn
  Landstreicher einzuquartieren, neun davon den Stempel ABGEWIESEN und dem anderen das GUTGEHEISSEN mit der Verpflichtung in die Hand zu
  drücken, alle eingehenden Beschwerden der Reihe nach abzustempeln und
  zurückzuschicken. Nicht nur würden Millionen an Salären gespart, nein, die
  Kumpels hätten gleich auch ein solides Dach über dem Kopf. Sie können ja dem
  Parlament zuhanden deren Auftraggeber, richtig! - der schon wiederholt
  genannten Plutokraten, einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten und sich
  gerade auch für das Amt eines solchen Vagabunden anbieten. Die Aussicht, dass
  in Zukunft Menschen ohne ihr aufgedonnertes Ansehen die Welt durchmässen,
  würde sie um keinen Deut ärmer erscheinen lassen. Daran werden Sie, ich, wir
  alle spätestens bei Anlass des eigenen Ablebens unerbittlich gemahnt werden.
   
   
  33. Adieu!
   
  Ich entbiete den
  Herren, den Ministranten und den Untertanen dieser famosen Eidgenossenschaft
  meine
   
   
  vorzüglichste
  Hochachtung
   
  Freistaat Edmund
  Schönenberger.
          
   
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